Lokale Operationen
Auf zwei oder mehr probabilistischen Bits kann man eine Vielzahl verschiedener Operationen ausführen.
Insbesondere kann man entweder auf allen gleichzeitig eine globale Operation oder auf einem einzelnen Bit eine lokale Operation ausführen.
Zunächst betrachten wir nur lokale Operationen.
Erinnere dich an die -Operation aus Abschnitt 1.2, die ein einzelnes Bit flippt.
Was passiert, wenn wir zwei Bits haben, aber nur auf eines davon anwenden?
In diesem Fall sollte das erste Bit geflippt werden, während das zweite unverändert bleibt.
Das bedeutet, dass die lokale -Operation auf dem ersten Bit, die wir nennen, sich wie folgt verhält:
(3.6)
Analog verhält sich die -Operation auf dem zweiten Bit, also , so:
(3.7)
Bisher haben wir die lokale -Operation auf deterministischen Bits beschrieben.
Wie sollten wir diese Definition auf probabilistische Bits erweitern?
Erinnere dich daran, dass wir in Abschnitt 1.2.1 gezeigt haben, dass jede vollständig auf deterministischen Bits definierte Operation durch Linearität auf probabilistische Bits erweitert werden kann.
Zum Beispiel verhält sich auf zwei probabilistischen so:
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wobei wir im ersten Schritt Gl. 3.7 genutzt haben und anschließend die Terme nach den Zuständen sortiert haben.
Das kannst du natürlich auch in der 4-Vektor Notation schreiben, dann ist das Ergebnis aber vielleicht weniger intuitiv:
(3.8)
(
in der 4-Vektor Notation (optional)
).
Schreibe die Auswirkung von auf zwei probabilistischen Bits analog zu Gl. 3.8 in der 4-Vektor Notation.
Lösung.
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Eine Ein-Bit-Operation kannst du in Quirky anwenden, indem du das zugehörige Symbol aus der Toolbox auf den entsprechenden Draht ziehst.
Der folgende Schaltkreis generiert zum Beispiel den Zustand und zeigt die Wahrscheinlichkeiten, wenn man beide Bits misst.
Das ergibt Sinn, da der untere Draht in Quirky dem ersten Bit entspricht.
Genauso können wir zuerst das eine und anschließend das andere Bit flippen um den Zustand zu erhalten:
Offensichtlich ist die Reihenfolge, in der wir die Operationen anwenden irrelevant.
Also können wir sie auch parallel anwenden.
Genauso können wir auch zufällige Operationen auf eines der beiden Bits anwenden.
Nehmen wir mal an, wir wenden die Operation , die das Bit mit Wahrscheinlichkeit auf setzt(Gl. 1.27), auf das erste Bit an.
Da gilt, erhalten wir
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(3.9) |
Außerdem gilt , woraus folgt, dass
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(3.10) |
Wenn wir also den Zustand haben und auf das erste Bit anwenden, erhalten wir
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(3.11) |
wie Quirky bestätigt:
In der Hausaufgabe schaust du dir das folgende Beispiel an, welches sich noch spannender verhält:
(3.12)
( auf dem zweiten Bit).
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1.
Schreibe analog zu Gl. 3.9 und 3.10 die Formeln für auf.
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2.
Erkläre, warum das Ergebnis von Quirky in Gl. 3.12 richtig ist.
.
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1.
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(3.13) |
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2.
We start out with and flip both bits, resulting in .
Next, we apply the operation to the first bit, say.
We already saw in Gl. 3.11 that the result is
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Finally, we apply to the second bit.
By linearity,
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and now we can use the formulas derived in Gl. 3.13: |
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which is exactly what Quirky showed.