Ein Qubit im Ursprungszustand zu messen ist relativ langweilig, wir wissen ja in welchem Zustand es sich befindet.
Aber was für Operationen können wir auf ein Qubit anwenden um den Zustand zu verändern?
Wir wollen also aus dem Zustand durch eine Operation den Zustand erzeugen.
Wie auch immer die Operation aussieht, sie sollte auf jeden Fall wieder in einem gültigen Zustand resultieren, also den Zustandsraum auf sich selbst abbilden.
In Abb.2.1 hatten wir gesehen, dass der Zustandsraum eines Qubits dem Einheitskreis entspricht, also müssen wir Operationen finden, die diesen Kreis auf sich selbst abbilden.
Lass uns zu Beginn einmal die -Operation anschauen, die wir wie in Gl.1.17 für probabilistische Bits definieren können:
Wie können wir auf beliebige Qubit Zustände erweitern?
Genau wie für probabilistische Bits in Abschnitt1.2.1 nutzen wir das Konzept der Linearität.
Wenn die Operation auf und definiert ist, können wir sie auf einem beliebigen Zustand definieren als
(2.8)
Wir können Gl.2.8 auch in der Vektornotation ausschreiben:
(2.19)
Wie wir schon bemerkt hatten, wird eine Operation, die diese Eigenschaft erfüllt, linear genannt und eine Operation auf diese Weise zu erweitern nennt man erweitern durch Linearität.
Wenn wir also wissen, das linear ist und wie sich auf und auswirkt, können wir herleiten wie sich auf beliebige Zustände auswirkt!
In Gl.2.8 haben wir nur die Vektoren und betrachtet.
Im Allgemeinen gilt sogar
(2.20)
für beliebige Vektoren , und Zahlen , .
Verstehst du, wie Gl.2.20 aus Gl.2.8 folgt?
Die Gesetze der Quantenmechanik garantieren, dass jede lineare Operation eine Qubit Operation ist – solange sie den Qubit Zustandsraum auf sich selbst abbildet!
Das soll heißen, dass jeder Zustand eines Qubits (Punkt auf dem Kreis) auf einen anderen Zustand (Punkt auf dem Kreis) abgebildet wird.
Im Falle der -Operation erhält man nach erweitern durch Linearität
(2.25)
Bemerke, dass Gl.2.8, 2.19 und 2.25 genau wie Gl.1.26 und 1.22 aussehen – nur das und jetzt auch negativ sein können.
Auf Abb.2.2 bezogen, stellt die -Operation eine Spiegelung an der 45-Grad-Achse dar (das gilt auch für probabilistische Bits).
In Abb.2.4 ist die Operation grafisch dargestellt.
Offensichtlich bildet die -Operation den Zustandsraum (Einheitskreis) auf sich selbst ab, ist also eine gültige Quanten-Operation.
In Quirky sieht die -Operation auf Qubits genau wie die klassische Version aus, also so: .
Probier mal, die folgende Schaltung zu bauen:
Jetzt scheint das Messergebnis mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% ‘Eins’ zu sein.
Tatsächlich wird also der ursprüngliche Zustand durch die -Operation zu verändert, sodass das Ergebnis nach den Regeln der Messung aus Gl.1.32 immer ‘Eins’ sein muss.
Wir können auch andere Qubit-Operationen definieren, indem wir Spiegelungen an anderen Achsen betrachten.
Beispielsweise entspricht die Z-Operation, definiert durch
(2.26)
einer Spiegelung an der horizontalen -Achse.
Wenn wir Z durch Linearität erweitern, erhalten wir tatsächlich
was offensichtlich Qubit-Zustände auf Qubit-Zustände abbildet.
Hausaufgabe 2.2(Die Z-Operation).
Betrachte folgende zwei Qubit Zustände:
1.
Berechne und .
2.
Stelle die -Operation grafisch auf dem Einheitskreis dar, wie in Abb.2.4.
Hack.
1.
acts on the state as follows:
and similarly .
2.
acts as a reflection about the horizontal -axis!
Übungsaufgabe 2.2(Linearität genügt nicht).
Betrachte die -Operation, indem du und durch Linearität erweiterst.
Suche einen Qubit Zustand , sodass kein gültiger Qubit-Zustand ist.
Zeige also, dass keine gültige Operation auf Qubits ist!
Lösung.
Sei ein gültiger Quantenzustand.
Da aus erweitern durch Linearität entsteht, impliziert Gl.2.8, dass